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Carl Zeiß

Zur Zeit, in der Carl Zeiß lebte, entwickelten sich große Unternehmen und Konzerne aus einer Reihe von Handwerksbetrieben. Werner Siemens und Johann Georg Halske gründeten 1847 eine Werkstatt im Bereich der Elektrotechnik, aus der die Siemens AG hervorging. Alfred Krupp erbte von seinem Vater eine kleine Eisengießerei, die sich im 19. Jahrhundert zu einem großen Konzern und zur größten Rüstungsschmiede in Europa entwickelte. Im Bereich der Chemie entstanden große Betriebe wie die BASF in Ludwigshafen oder die Bayer AG. Carl Zeiss gründete seine Firma im Bereich der Optik. Innerhalb von 50 Jahren wurde sie in diesem Bereich zu einem führenden Unternehmen in der Welt.

Kindheit und Jugend

Das Mechanikerhandwerk erlernte Carl Zeiss nach dem Besuch des Gymnasiums in Weimar. Es sind für die Schreibweise des Familiennamens unterschiedliche Schreibweisen zu finden: Zeiß = eigentlicher Familienname; Zeiss = Bezeichnung der Firma.

1846 verließ Zeiss Weimar und ließ sich in Jena nieder. Der 30jährige Mechaniker Carl Zeiss reichte am 10. Mai 1846 bei der Landesdirektion in Weimar ein Gesuch für die Gründung einer mechanischen Werkstatt in Jena ein. Stellungnahmen mussten diesem Gesuch beigefügt werden. So schrieb einer der Professoren der Universität Jena:

„Die Gründung einer neuen mechanischen Werkstelle muss aber um so erwünschter erscheinen, wenn sie von einem Manne ausgeht wie von Herrn Zeiß, dessen gründliche Kenntnisse, technische Geschicklichkeit und solide Gesinnung ich seit längerer Zeit kennen zu lernen die Gelegenheit hatte.“

Carl Zeiss konnte am 17. November 1846 deine „Werkstatt für Feinmechanik und Optik“ in Jena in der Neugasse 7 eröffnen.

Die ersten Mikroskope

Mit der Fertigung einfacher Mikroskope begann er schon 1847. Diese verbesserte er immer weiter. Auf der thüringerischen Gewerbeausstellung erhielt er für seine Mikroskope eine Goldmedaille als Ehrenpreis. Als Grund gaben die Verantwortlichen an, dass „seine Geräte zu den vortrefflichsten in Deutschland überhaupt angefertigten gehören“. Trotz aller Fortschritte gab es beim Bau der Mikroskope ein Problem: Nicht auf wissenschaftlicher Grundlage wurde die Geräte gebaut. Man war auf das Probieren, auch „Pröbeln“ genannt, angewiesen. Diese Methode war jedoch sehr unsicher und aufwendig.

Zusammenarbeit mit Otto Schott und Ernst Abbe

Zeiss suchte aus diesem Grund nach wissenschaftliche Berater. 1866 lernte er den damals noch unbekannten und jungen Physiker Ernst Abbe kennen. Dieser entwickelte rasch eine Theorie des Mikroskops. Aufgrund der Entwicklung spezieller optischer Glässer kam es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Unternehmer und Glashersteller Otto Schott.
Diese Zusammenarbeit war äußerst produktiv. Das Unternehmen von Zeiss wurde schnell zu einem führenden Unternehmen in der optischen Industrie. Bei der Herstellung von Mikroskopen, Fernrohren und Objektiven war es international führend.

Bis zu seinem Tod am 03.12.1888 leitete Carl Zeiss die Firma. Sein Sohn Roderich stieg nach dem Tod des Vaters aus dem Unternehmen aus. Somit war Ernst Abbe, der 1875 Teilhaber geworden ist, der alleinige Leiter der Firma.
1889 wurde die Carl-Zeiss-Stiftung von Abbe gegründet. Die Stiftung wurde 1891 alleiniger Eigentümer der Werke in Jena.

Weitere Entwicklung der Firma „Carl Zeiss“

Die Zeiss-Werke in Jena gehörten bis 1945 zu den bedeutendsten feinmechanisch-optischen Werken weltweit. Gravierende Änderungen kamen nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Das Werk wurde jetzt ein Staatsbetrieb und in VEB Carl Zeiss Jena umbenannt. In der DDR wurde es in der feinmechanisch-optischen Industrie zu einem führenden Betrieb. Ehemalige Mitarbeiter gründeten parallel dazu in der Bundesrepublik das Werk Carl Zeiss Oberkochen. Auch hier entwickelte sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Betrieb in der feinmechanisch-optischen Industrie. Mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde ein Großteil der ursprünglichen Betriebsstätten in Jena von dem Werk in Oberkochen übernommen.

Über 150 Jahre Carl Zeiss

Das Unternehmen Carl Zeiss feierte 1996 sein 150-jähriges Bestehen. Es hat eine breite Produktionspalette und gehört zu den technologisch führenden Unternehmen. Zur Produktionspalette gehören z. B.:

  • Spezialmikroskope für die Chirurgie
  • Geräte für medizinische Untersuchungen
  • große Spiegelteleskope für Sternwarten und Planetarien
  • Spezialkameras und Registrierungsgeräte für Flugzeuge und Satelliten
  • Präzisionsgeräte für geodätische Messungen und für die industrielle Messtechnik
  • hochwertige Ferngläser und Fotoobjektive
  • Geräte zur Erzeugung feinster Strukturen bei der Herstellung von Mikroschaltkreisen
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