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Johann Wolfgang von Goethe

Goethe zählt zu den berühmtesten und bekanntesten Dichtern Deutschlands. Geschaffen hat er schöne und große dichterische Kunstwerke. Auch sprach er viele weise und richtige Erkenntnisse aus.

Johann Wolfgang von Goethe gehörte zu den reichbegabtesten Menschen. Vom Glück war er lebenslang begünstigt. Geboren wurde er 1749 in Frankfurt am Main. Seine Eltern waren wohlhabend. Obwohl sein Vater nie einen richtigen Beruf erlernt hat, war er ein gebildeter Mann. Er führte sein Leben nach strengen Grundsätzen. Goethes wiederum war eine frohe, heitere Frau. Sie besaß viel Wärme, Phantasie und Humor. Der Sohn hatte beide Eigenschaften seiner Eltern geerbt.

Auf Wunsch seines Vater studierte Goethe in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaften. In seiner Zeit in Straßburg verliebte er sich in die junge Friederike Brion aus Sessenheim im Elsass. Seine Empfindungen wie Liebe, Trauer, Schmerz konnte Goethe mühelos in Worte kleiden. Aus seiner Beziehung zu Friederike entstanden die schönsten Liebesgedichte.

Goethe arbeitete nach Abschluss seines Studiums in Frankfurt als Rechtsanwalt. Doch Spaß machte ihm seine Arbeit nicht. Viel lieber wäre er als unabhängiger Schriftsteller tätig gewesen, doch konnte dieser Beruf ihn nicht ernähren.

In seinem Leben hat er viele Frauen geliebt, welche immer wieder Anlass zu neuen Dichtungen gaben. Doch zunächst heiratete er von ihnen keine, da er seine Unabhängigkeit und Freiheit behalten wollte. Neben Friederike machte er auch andere Frauen unglücklich, als er sie verließ.

Sturm- und Drangzeit

Als „Sturm- und Drangzeit“ werden nun die folgenden Jahre bezeichnet. Anders als in der Aufklärung betont man jetzt mehr das Gefühl als den Verstand. Goethes erstes Schauspiel wurde jetzt geschrieben, „Götz von Berlichingen“. Das Trauerspiel „Egmont“ folgte einige Jahre später. Der Roman „Die Leiden des jungen Werther“ entstand aus seiner unglücklichen Liebe zur Verlobten eines Freundes heraus. Goethe wurde durch diesen Roman weltberühmt. Doch aufgrund des Romans nahmen sich manche junge Männer mit unglücklicher Liebe wie der Romanheld Werther das Leben.

Der junge Herzog Karl-August von Weimar berief Goethe 1775 als Minister an seine Residenz. Im Dienst des kleinen Herzogtums begann jetzt ein Leben strenger Pflichterfüllung. In Weimar fand er in Frau von Stein eine mütterliche Freundin. Erzählgedichte (Balladen) wie „Der Erlkönig“ und „Der Fischer“ entstanden. Goethes dichterische Schaffenskraft wurde erst wieder durch die spätere Freundschaft mit dem Dichter Friedrich Schiller neu und stark angeregt.

Der abgeklärte Klassiker

Von 1786 - 1788 reiste Goethe nach Italien. Danach begann seine „klassische“ Periode. Er schrieb die Dramen „Iphigenie“ und „Torquato Tasso“, welche nicht mehr allein das Gefühl betonten. Sondern das Gefühl sollte vom Verstand beherrscht und vollkommener gemacht werden. Der Mensch soll sich zu einem moralisch immer vollkommeneren Wesen entwickeln.

Goethe nahm nach seiner Rückkehr aus Italien eine junge Frau, Christiane Vulpius, in sein Haus auf. 1806 heiratete er sie. Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor. Jedoch blieb nur sein Sohn August am Leben.

Allmählich wurde Goethe immer berühmter. Nach Weimar kamen Menschen aus vielen Ländern, um ihm ihre Verehrung zu erweisen. Jedoch zog Goethe sich von den Menschen und ihren Meinungen immer mehr zurück. Seine eigenen Welt der Schönheit und der idealen Formen baute er sich auf. In der Natur forschte er und beschäftigte sich auch mit ihren Grundgesetzen.

Die Völker in Deutschland und Europa erhoben sich gegen Napoleons Fremdherrschaft. Seinem Sohn verbot er die Beteiligung am Freiheitskampf. Napoleon wurde von Goethe als großer Mensch verehrt. Krieg und Blutvergießen aber verabscheute er. Ablehnend stand Goethe den neu aufkommenden nationalen und demokratischen Ideen gegenüber.

Lebensende

Die Leidenschaft für schöne und geistvolle Frauen ergriff Goethe auch noch im Alter. Der „West-Östliche Diwan“ entstand aus seiner Beziehung zu Marianne von Willemer. Er starb 1832, im Alter von fast 83 Jahren. Von erstaunlicher Schaffenskraft war er bis ins höchste Alter. In seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“ schrieb er seine Lebenserinnerungen auf. Den 2. Teil des Dramas „Faust“ vollendete er kurz vor seinem Tod. Er schilderte in der Person des Faust den Weg des suchenden Menschen aus der Verworrenheit des Lebens zur Erkenntnis seiner ewig-göttlichen Bestimmung: Arbeit für das Wohl der Menschheit, Dienst für die Gemeinschaft. Der Eingang in den „Himmel“ wird Faust mit den Worten „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“ zuteil.

Selbsterlösung

Überall in der Welt sah Goethe eine göttliche Macht am Werk. Hauptsächlich in bedeutsamen Menschen sowie in den Naturgesetzen. Er hatte große Ehrfurcht vor Christus. In sich trägt nach Goethes Meinung jeder Mensch einen göttlichen Funken. Zu einem immer vollkommeneren Menschen kann er sich damit aus eigener Kraft entwickeln. In seinem Kern ist der Mensch deshalb gut. Goethe wird durch diese Sicht der Dinge als Humanist gekennzeichnet.

Doch die Unvollkommenheit und Bosheit des Menschen sieht man heute an den vielen Schrecklichen in der Welt. Ist man ehrlich mit sich selbst, so muss man vor dem vielen Schlechten in sich und seinen Gedanken erschrecken. Man erkennt, dass es eine Selbsterlösung, wie von Goethe proklamiert, nicht gibt.

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